In der ersten Versuchsanordnung kürzen sie epische Space-Hymnen zu punkigen Kurzformaten. Das ist bemerkenswert, denn die Schweden um Keyboarder David Lundberg setzen in den inzwischen fast 20 Jahren ihres Bestehens auf sorgfältig ausgebreitete Ideen, die ihre Zeit brauchen, um sich zu entfalten. “Konkret Musik” hingegen ist, nun ja, konkret im Sinne von bestimmt, konzentriert und komprimiert. Ein Ideenüberschuss führte zu zwölf Songs, deren Komplexität in je maximal sechs Minuten abgehandelt wird. Ein weiterer Schwerpunkt, den “Et Ex” (2018) lediglich angedeutet hatte, liegt auf einem geradezu bedrohlichen Arsenal aus Synthesizern, Sequenzern und Geräusch-Oszillatoren, mit dem sich Lundberg hier umgibt. Die Melodien, mit denen er den Ton angibt, klingen jedoch nicht nach der Angeberei Rick Wakemans, sondern eher nach den sorgfältig strukturierten Tongefügen eines Robert Fripp. Gegen das eng gewobene Netz aus Wellenformen müssen sich verzerrte Bassgitarren und mächtige Schlagzeuge behaupten. Das führt zu einem Gesamtsound zwischen noisigem Post-Punk und 80er New Wave, den man auf ihren ersten Alben vielleicht erahnen konnte, einen hier jedoch in einem bis dato ungehörten Mischungsverhältnis erwartet. Alles in dieser instrumentalen Musik klingt nach Aufregung, dramatisch und nicht selten wunderbar theatralisch.