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    Gogogo Airheart
    Exitheusa

    VÖ: 01.01.1900 | Label: GSL/EFA
    7 / 12

    Indierocker mit großer Plattensammlung und kleinen Bedenken. Das hatten wir schon – und freuen uns trotzdem ein wenig.
    Däng-schröbb-di-däng! Direkt wie UPS und trocken wie ein alter Rotwein setzt die Gitarre ein, doch den ob dieses Sounds vermuteten Mann sucht man in den Credits vergeblich: Nicht Steve Albini, sondern ein gewisser Gggah hat GoGoGo Airheart ein fast schon obszön durchsichtiges Klangkleid genäht. Mittendrin und dicht dabei lautet das Motto der mittlerweile vierten LP des Quartetts aus San Diego – ein Urteil, das sich auch auf die geschmacklichen Vorlieben und Einflüsse bezieht. Denn der hier geschlagene Bogen ist denkbar groß: Von anspruchsvollem, bisweilen jazzigen Noise-Rock der Marke `Dischord` über zersägte Hüftschwung-Hymnen á la Make-Up bis hin zur Sonic Younior-Gedächtnisgitarre robben sich GoGoGo Airheart durchs Spät-Punk- und Früh-Wave-Dickicht, in dem Joy Division, Talking Heads und Television Plätzchen verteilen. Desweiteren switchen sie gerne mal zurück in die Zeit, als die Stones noch die coolen Graf Kokse waren, statt sich von der Queen Orden umhängen zu lassen – das hysterische “Sit And Stare”, das zum schräbbigen Rock’n’Roll-Getrümmer gerät, spricht da Bände. Schnell wird hier die Motivationsfrage geklärt: Vier Menschen machen Musik für niemanden anders als sich selbst. Diese Herangehensweise bringt natürlich Vorteile, was das Kreativitätsmoment angeht, führt andererseits aber auch dazu, dass sich der Hörer bisweilen wie ein neutraler Beobachter fühlt, der mit der ganzen Sache herzlich zu tun hat, vielleicht sogar haben soll. Der Kopf nickt anerkennend, aber nicht gefesselt.