Noch so eine Gastronomieschallplatte! Hier ist es allerdings kein Soul-Rock, sondern country`n`folk-mäßiger Rock, der sicherlich Indie genannt werden soll. Dem einen oder anderen Neil Young-Fan könnte das immerhin noch gefallen, obwohl ich damit dem gerade 50 Jahre alt Gewordenen vielleicht Unrecht tue. Wo immer solche beschauliche Musik erschallt, deren Bassläufe zum Schulterklopfen einladen, fühlst du dich als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft, wenn du ein Täßchen Kaffee bestellst und dafür sagen wir: fünf Mark bezahlst. Es ist einfach nachzurechnen, daß eine Mark fürs Getränk (inklusive Kaffeeanbau, Geschirrspülen und Bewirtung) okay ist; eine Mark fließt in die CD-Kasse, aus welcher der schlaue Gastronom diese Art von sublimem Kaufanreiz finanziert (vgl. Einkaufsradio). Die restlichen drei Mark sind reiner Mehrwert, für den du keinerlei Gegenleistung erwartest: Eine Mark für den Café-Betreiber samt seinem guten Namen und zwei, die Makler und Vermieter unter sich aufteilen werden.
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Another Fine Day
VÖ: 24.11.2006