Neue Fun Punk-Sensation oder einfach nur auf den Blink 182-Zug aufgesprungen? Auf Goldfinger trifft nichts von beidem zu.
Denn erstens ist dies schon die dritte Platte der Amis um Sänger John Feldmann (sieht man mal von der 99er-EP Darrins Coconut Ass ab), zweitens hat sich Feldmann schon mit seiner Vorgänger-Band Electric Love Hogs (eher in der Crossover-Richtung anzusiedeln) als hellwacher Beobachter der zeitgenössischen Rockmusik erwiesen; außerdem hatten Goldfinger mit In Your Bedroom 1995 schon mal so etwas wie einen Hit. Gut, die Jungs spielen simplen Fun Punk, holen die Ska-Harke fast in jedem Song raus und covern außerdem – Oh Gott! – Nenas 99 Luftballons. Dürfen die das? Ich meine ja. Denn hier wird weder Anspruch vertreten noch ein neuer Weg beschritten. Geht man also unvoreingenommen an diese Scheibe heran, kommt der Spaß von allein. Weil eben doch sehr catchy, das Ganze. Fett produziert und eigentlich immer voll auf die Fresse. Das kann man mögen oder als belanglos abtun. Zugute halten muss man Goldfinger auf jeden Fall ihre Erfahrung, die sie im Bereich des Songwritings (Carry On und Radio) voll ausspielen. Die Arrangements sind stimmig, gehen ins Ohr und in die Beine und machen Lust auf den Sommer. Schon erstaunlich, wie eine simple Punkrock-Scheibe solche Sehnsüchte wecken kann. Aber gerade darauf kommt es an, finde ich.
weitere Platten
Never Look Back
VÖ: 04.12.2020
The Goldfinger Christmas
VÖ: 14.12.2018
The Knife
VÖ: 21.07.2017
Hello Destiny
VÖ: 25.04.2008
Open Your Eyes
VÖ: 24.06.2002
Goldfinger
VÖ: 30.11.1999
Hang-Ups
VÖ: 01.01.1900