Hundertprozentig kann es sich niemand erklären, aber schon mit dem 2000er Debüt “Felt Mountain”
avancierten Goldfrapp zu everybody’s darling. Ihr drittes Album “Supernature” wird mit Sicherheit
nichts daran ändern. Zwei bis drei wirkliche Hits, handwerklich saubere Begleitsongs,
Eigenwilligkeit, die die Grenze zur Verschrobenheit nie überschreitet und vor allem eine zum Inhalt
passende Form des Auftretens reichen in der Popwelt noch immer, um nachhaltig Eindruck zu machen.
Wäre das nicht leichter geschrieben als realisiert – von Erfolgsmodellen wie dem britischen Duo
Alison Goldfrapp und Will Gregory gäbe es häufiger zu berichten. “Ooh La La”, die erste Single, wird
gerechterweise die Charts stürmen. Der Song ist zu treibend, elegant und sexy, als dass man sich ihm
entziehen könnte. Mit “U Never Know” huldigen sie dem Sound, mit dem Portishead in den 90er Jahren
Geschichte geschrieben haben. An den stilsicheren Wave-Anleihen bei “Koko Nights” und “Satin Chic”,
Letzteres mit gewitztem Honkytonk-Piano gewürzt, dürfte kein DJ vorbeikommen, während das
gefühlvolle “Let It Take You” alle Voraussetzungen bietet, romantische Seelen in den eigenen vier
Wänden zu Tränen zu rühren. Perfekt gemacht, ohne kalkuliert zu wirken.
weitere Platten
Silver Eye
VÖ: 31.03.2017
Tales Of Us
VÖ: 06.09.2013
Head First
VÖ: 19.03.2010
Seventh Tree
VÖ: 22.02.2008
Black Cherry
VÖ: 28.04.2003
Felt Mountain
VÖ: 05.02.2001