Was ist denn hier los? Gomez covern sich selbst, machen das nicht gut und verzetteln sich im Ideen-Wust. Nicht so schön.
Zwischen ansprechend und anstrengend liegen nur ein paar Buchstaben. Bisher waren Gomez vor allem eines: ansprechend. Mit lockerer Hand werkelten sie auf ihren ersten beiden Alben stilübergreifend, aus Rock, Folk, Blues und Dub wurden augenzwinkernde Pop-Kleinode geschaffen. Das klang schon immer ein wenig überfrachtet, war aber interessant und lustig anzuhören. Das ist jetzt vorbei. Die Briten müssen ihre Kreativität vor der Ausfahrt zur Selbstverliebtheit verloren haben. “In Our Gun” wirkt wie lustlos zusammen getackert, inhomogen und ist nur noch anstrengend. Noch immer scheren sie sich nicht um musikalische Grenzen, vergessen dabei aber ihren Sinn für schöne Melodien und großen Pop. “Detroit Swing 66” klingt wie Beck ohne Chuzpe und Verve. “Shot Shot” ist schon wieder vorbei, bevor der nette Refrain packen kann, und “Miles End” erinnert an Pearl Jam ohne Eier. Ohnehin hat ihr gequält nölender Sänger noch nie so genervt wie hier. “The dream is over”, singt er, was eigentlich recht schade wäre. Doch diesmal verkommt der Stilmix zum Selbstzweck und Gomez zu schlechten Kopisten ihrer selbst. “In Our Gun” stecken nur Platzpatronen.
weitere Platten
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Split The Difference
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Liquid Skin
VÖ: 01.01.1999