Gomez legen keinen besonderen Wert darauf, eine britische Band zu sein. Nach eigenen Angaben könnte ihre Musik überall auf der Welt entstehen. In ihrem Sound schlägt sich diese Kontextlosigkeit in einer promikuitiven Benutzung von Stilmitteln nieder. Obgleich über allem eine Schicht traditionell amerikanischer Spielarten von Blues bis Folk liegt, scheuen Gomez nicht davor zurück, unerwartete Dub-Sounds in ihre Songs zu integrieren, die anzeigen, dass ihnen Purismus gänzlich fremd ist. Das Klagbild ist angenehm transparent und wirkt trotz aller Ideenvielfalt nie überladen. Man hat den Eindruck, dass Gomez ihre übersprudelnde Kreativität, von der die teilweise ziemlich komplexen Songstrukturen zeugen, stets zu kanalisieren wissen, so dass jeder komische Einfall als organischer Bestandteil des jeweiligen Stückes erscheint. Besondere Erwähnung verdient der ungewöhnliche Rhythmus des Albums, der sich am stolpernden Gang eines stoischen Esels zu orientieren scheint. Das klingt manchmal fremdartig, aber auf jeden Fall ziemlich einzigartig und neu. Was mich persönlich nervt, ist der an Eddie Vedder erinnernde Gesang – der auch so gar nicht zu dem Menschen passt, zu dem er gehört.
weitere Platten
Whatever´s On Your Mind
VÖ: 08.07.2011
A New Tide
VÖ: 03.04.2009
Split The Difference
VÖ: 17.05.2004
In Our Gun
VÖ: 18.03.2002