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    Gonjasufi
    Mu.zz.le

    VÖ: 20.01.2012 | Label: Warp/Rough Trade
    Gonjasufi - Mu.zz.le

    “Muzzle” ist das bessere Wort für “Maulkorb”, und Gonjasufi bleibt unser Mann für alles, was links und rechts von Rap im Matsch dümpelt.

    2009 hatte er eines der aufregendsten und eigenartigsten Alben des Jahres, 2010 kam die Tour zu “A Sufi And A Killer”, und anschließend hat Gonjasufi runtergeschrieben, wie es ihm dabei ergangen ist. “Mu.zz.le”, heißt es in einem esoterischen, schön widersprüchlichen Schreiben zur Platte, reagiere auf die Eindrücke, Fehlinterpretationen und Vorurteile, mit denen Gonjasufi in insgesamt 18 Ländern konfrontiert wurde; es verleihe seiner Wut Ausdruck, sei aber keine wütende Platte, sondern Zeugnis von Leidenschaft und Verbissenheit. Außerdem ist es schön kurz und benebelt, und man versteht kein Wort von all dem, weil Sufi wieder singt, als würden ihn die eigenen Reverb-Pedale zusammentreten. In dieser Hinsicht ähnelt Mu.zz.le seinem Vorgänger, insgesamt ist es aber anwenderfreundlicher und sauberer eingeparkt worden in Gonjasufis selbstmarkierter Dub/Reggae/Rap-Lücke. Kein Gurgeln vom hinteren Ende der Raucherlunge, kein Dazwischenschlagen mit zweckentfremdeten Didgeridoos und kaum stabile Drumbeats, stattdessen allgemeine Verschwurbelung und Songs, die einem in den Fingern zerbröseln. Für die Absichten von “Mu.zz.le” als gute alte Protestplatte bringt diese Soundentwicklung Schwierigkeiten mit sich: Selbst besonders gute Zuhörer laufen hier ständig Gefahr, zwischen zwei redlichen Botschaften einfach weggewaschen zu werden. Im Versacken mit “Mu.zz.le” liegt aber auch ein ganz eigener Reiz. Man kann vielleicht nicht immer nachvollziehen, was Gonjasufi von einem will, man kann sich aber jederzeit weiterreichen lassen wie ein Joint auf einer schlechten Studentenparty.

    weitere Platten

    A Sufi And A Killer

    VÖ: 12.03.2010