Der Broadway breakt und chillt, Gonzales regiert mit lässiger Attitüde. Oder: die kleine Electro-Spinnerei für zwischendurch.
Diese Revue braucht kein Orchester: Ein paar Beats und Claps aus dem Sampler, dazu Synthie und E-Piano reichen völlig aus. Auf die Geste kommt es an, und die ist groß. Gonzales weiß, was das Volk will: Tanzen und Chillen. Kein Problem, hier gibt es knackige Shaker (“So Called Party Over There”, “You Snooze You Lose”), Electro-Entertainment (“Take Me To Broadway”, “Shameless Eyes”), und beruhigende Melodien (“Chilly In F Major”, “Melodika”). Zwischendurch ist natürlich auch mal die eine oder andere Ansprache fällig, aber man hört ihm gerne zu, weil er so schön übertreibt, mit Zeilen wie “Call me Chilly Chaplin / Cause I came for the clappin` / From east Germany straight to your chimney / So call me Santa Claus Kinski” (“Political Platform Shoes”) oder bekloppten Marschmusik-Rhythmen (“Decisions”). Und wie es sich für einen Staatsmann gehört, kooperiert er gerne mit anderen Parteifreunden: Mit Peaches propagiert er “The Joy Of Thinking”, gönnt sich mit Louie Austen einen Herrenabend im “Starlight” und besingt mit Taylor Savvy und Max Turner “1000 Faces”. Wenn Gonzales wirklich Präsident wäre, wäre er einer mit Charakter und eigener Vision. Fürs gemeine Volk vielleicht aber doch einen Hauch zu eigenbrödlerisch.