Was kommt nach Postrock? Noch zumindest: Postrock! Und das mit steigender Qualität. Bedanken können wir uns bei den Genre-Vorreitern und -Größen wie Mogwai, Godspeed You! Black Emperor, Mono oder Sigur Rós. Denn ihre Pionierarbeit trägt reife Früchte. Auch hierzulande treten nach und nach Bands mit ihren Klangfeldern ans Tageslicht. Ein besonders gutes Beispiel: Gordons Tsunami Week. Auch die sechs Münchener haben das Rad nicht neu erfunden, aber warum auch, wenns so rund läuft. Auf ihrer Demo-EP A Place For Nowhere vereinen sie die Tragweite von Explosions In The Sky, die Melodieseligkeit Mogwais und die Wucht von Isis. Doch bis man die im Bandnamen verankerte Gewaltigkeit zu spüren bekommt, muss man geduldig sein. Die EP beginnt fast andächtig; als würde man mit Morgentau beträufelten Pflanzen beim Wachsen zusehen. Die dennoch nicht von der Hand zu weisende Bedrohlichkeit mutiert erst im dritten Song überraschend zu einer erbarmungslosen Wasserwelle. Doch Gordons Tsunami Week geben das Ruder nicht aus der Hand, sondern beherrschen das Spiel zwischen schwerelosen Melodien und ausufernden Gitarrenwänden gekonnt. Beeindruckende 23 Minuten, denen eine Flut von Begeisterung folgen müsste.
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We See The Reflection Of Ourselves In The Frames We Look At
VÖ: 01.04.2011