Immer deutlicher offenbart sich, wer der wahre Vater von sick little kid “Death Metal” ist: Papa Hasch-Rock und die Siebziger. Nachdem nun schon Revelation, Cathedral, Carcass und nicht zuletzt die Spiritual Beggars die Uhr um zwanzig Jährchen zurückdrehten, tun es ihnen nun auch Gorefest gleich. Einmal zur Melodie bekannt, stellen sich die Holländer auf diesem für sie neuen Gebiet außerordentlich geschickt an; sowohl “Freedom” als auch das pathetische “River” sind weit entfernt von DM-typischen Lächerlichkeiten, verbinden stattdessen groovenden 70ies-Rock mit den altbekannten Grunts von Jan-Chris de Koeijer. Der Trick: Die Genre-Grenzen bleiben weitgehend bestehen. Das klingt dann wie Trouble mit Rachenbeschwerden. Oder wie Deep Purple mit Kirk Hammet an der Gitarre. Oder wie C.O.C. from hell. Nichts, was Paradise Lost nicht schon vor fünf Jahren gemacht hätten, mag einer denken. Was Gorefest dem Todes-Genre aber an Frische und Spielwitz zuführen, wirkt hier um Längen besser als der gelegentliche Hang zum Muff ihrer englischen Arbeitskollegen.