Sechs Jahre zwischen zwei Alben, das ist lang. Für diese Trüffelschweine einer authentischen Traditionswiederbelebung verging sie quasi im Fluge. Wer das Projekt nicht kennt, vermutet dahinter wohl irgendein Lounge-Zeugs; wer sie kennt, versteht, warum sie vom Debüt weit über eine Million Platten verkauften und knapp drei Jahre konstant auf Tour zwischen Tel Aviv, Tokio und Tromsø waren. So frisch, spannend und modern wurden die organischen Roots des argentinischen Tango nie aufbereitet. Für das zweite Album tauchte das Trio noch tiefer in die Historie, nahm mit Originalmusikern an Originalschauplätzen auf historischen Bandmaschinen aus den 60ern Musik auf, die mal wirklich den Begriff “einzigartig” verdient. Dieser fröhlich und zugleich traurig, lässig und doch treibend arrangierte Grenzgang zwischen zeitgeistiger Elektronikmusik und fast klassisch anmutenden Tango-Weisen ist besonders in jeder Bedeutung des Wortes. Nicht jedermanns Sache, aber für jeden mit progressivem Hörverhalten ein Aha-Erlebnis seltener Güte.
weitere Platten
Tango 3. 0
VÖ: 23.04.2010