Gozu
Remedy
Und das nicht nur, weil der Opener “Tom Cruise Control” direkt für sich einnimmt, mit pochendem Schlagzeug und schwefelnder Paranoid-Gitarre, während Marc Gaffney ähnlich euphorisch zwischen Halsschlagader und Harmoniegesang vermittelt wie Dave Grohl. Gozu pumpen so viel Leben in diesen zeitlosen, alles absorbierenden Revival-Rock, wie es vier Leuten 2023 nur möglich ist.
So richtig kommen die Dinge aber erst in Gang, als sich die Band in das unübersichtliche Intro zu “CLDZ” stürzt. Auch hier erfüllen sie noch die Riff-Pflicht, hinten franst der Song aber wieder aus, ohne bemüht zu wirken. Kühner noch ist die Idee, Ash am anderen Ende der Platte infernalisch zu eröffnen und dann nach 50 Sekunden einzuknicken, Gaffney im Falsett zu Unterwasser-Grunge zu präsentiert. Regeln brechen will all das zu keiner Zeit, dafür ist die Band in Sound und Songwriting zu sehr auf Effektivität bedacht.
An Gozu gibt es überhaupt nichts auszusetzen, ehrliche Kneipenrocker können mit ihnen ebenso glücklich werden wie Alternative-Rock-Veteranen, und spätestens bei der Drogen-Exkursion “The Handler” sind auch psychedelisch-angehauchte Stoner-Freunde überzeugt. Wie es solche Kompromisse an sich haben, kann “Remedy” dabei langweilen wie in “The Magnificient Muraco” – dass solche Momente nicht überwiegen, ist dem Quartett aber höher anzurechnen.
Das steckt drin: Foo Fighters, Mastodon, Monster Magnet