Immer wieder wird das gleiche Bild angeführt. Es geht um das Musikrezipieren bei der nächtlichen Autofahrt. An Bord sind du und eine Platte, die möglichst viel Atmosphäre verspricht, dich einlullt, aber wachhält. Oder man redet vom Kopfkino, das gegen die Monotonie des Asphalts ankämpft, das schwarz auf schwarz mit Farbe füllt. Gracer haben eine Platte aufgenommen, die sich zum nächtlichen Roadmovie eignet. Das ist umarmender Postcore, ziemlich exakt so, wie man ihn von Elliott kennt. Das Schlagzeug, hervorragend gespielt von Chris Enriquez (ehemals On The Might Of Princess), übt immer genug Druck aus, damit der pathetische Zuckerguss nicht zu zäh wird, und der Gesang erinnert an Jeremy Enigk von Sunny Day Real Estate oder eben an Chris Higdon von Elliott. Natürlich war das New Yorker Trio mit Ex-Elliott-Schlagzeuger/-Komponist Kevin Ratterman als Produzenten gut beraten. Er versteht es, dem Gesamtbild durch viele Schichten Tiefenschärfe zu verleihen. Schön ist das perfekte Adjektiv für Gracer, Voices Travel der perfekte Kitschersatz für Keane, Snow Patrol und all den anderen Quark.