Grand Cadaver
Deities Of Deathlike Sleep
Es fällt schwer, nach den ersten Takten des Openers “The Forever Doom” nicht an At The Gates zu denken. Das Riffing von Grand Cadaver mäandert zwischen bedrohlicher Düsternis und moll-geschwängerten Melodien, das Schlagzeug ist nach Bedarf entweder brachial oder dynamisch und über all diesen Lärm grunzt Sänger Mikael Stanne seine gepressten Growls. Dabei tragen Grand Cadaver das Label “Göteborger Schule” nicht nur in ihrer Musik, die Besetzung kommt in Teilen auch aus Schwedens zweitgrößter Stadt. Dass “Deities Of Deathlike Sleep” klingt, wie es klingt, mag also auch geographischer Natur sein. Handfestere Hinweise liefert ein Blick in die Lebensläufe der Mitglieder, wo Kenner Artverwandtes wie Dark Tranquillity, The Halo Effect oder Katatonia finden.
Was das Album über die gesamten knapp 35 Minuten spannend hält, ist Grand Cadavers Auge für Details. So beherrscht das Quartett in den zehn Stücken nicht nur das Beil, sondern auch die Feile: “Serrated Jaws” wird im Mittelteil von einem an Meshuggah erinnernden Djent-Part unterbrochen, “True Necrogeny” nährt sich mehr vom Groove als von der Geschwindigkeit und der Closer “Necrosanctum” mündet mit Pianobegleitung in ein fast schon hymnisches Finale. Das alles macht Grand Cadavers “Deities Of Deathlike Sleep” spannend genug, um im Metal-Kosmos herauszustechen, ohne Genrepuristen zu verprellen.
Für Fans von: At The Gates, Dark Tranquillity, Possessed