Das klingt in manchem Ohr zwar wie bare Ketzerei, aber man wird sich doch mal fragen dürfen, was diese Band so toll macht. Das furchtbar schäbige Cover von Kristian Necrolord Wåhlin kann es sicherlich nicht sein. Ist ja auch Nebensache. Was zählt, ist die Musik, für die sich über drei Alben hinweg niemand interessiert hat. Erst mit Iron Will von 2008 entbrannte plötzlich ein Hype ohne jede Grundlage. Sicherlich: Grand Magus tackern gut geölt, haben fleischige Riffs und abseits der immer geringer werdenden Doom-Bezüge zelebrieren sie vollmundig den klassischen Metal der Dio-Schmiede. Wäre man gemein, könnte man sogar behaupten, dass Grand Magus auf Hammer Of The North zehn Mal ihre Version von Dios Holy Diver aufgenommen haben. Damit das aber nicht zu offensichtlich wird, haben sie den dreistesten Rip-Off (Ravens Guide Our Way) einfach ans Ende gestellt. So ist das Hymnenpotenzial gewiss vorhanden. Doch – und das war bei Iron Will schon so – die Produktion von Entombed-Bassist Nico Elgstrand klingt einfach zu steril. In Kombination mit den steif pumpenden Arrangements eignet sich das Album hauptsächlich als Soundtrack für die Muckibude. Im Abgang ist das ziemlich eintönig, arg unsexy und so clean wie seelenloser Chartspop. Aber stellenweise eben auch ähnlich catchy. Verleugnen kann man tatsächlich nicht, dass Grand Magus hier und dort mit voller Klischeewucht mitreißen. Nur hat man das so schon vor zig Jahren abwechslungsreicher, spannender und gefährlicher gehört. Dies ist vor allem: eine Kopie aus Plastik.
weitere Platten
Sword Songs
VÖ: 13.05.2016
Triumph And Power
VÖ: 31.01.2014
The Hunt
VÖ: 25.05.2012
Wolf's Return
VÖ: 20.06.2005
Monument
VÖ: 03.11.2003
dto.
VÖ: 01.01.1900