Graues Herbstwetter, Freundin im Urlaub, leichte Kopfschmerzen vom Vorabend. Nun lege man die neue Scheibe von Grant Lee Buffalo ins CD-Fach, drücke auf Play und spätestens nach drei Songs wird man mit Elan seine Beine aus dem Bett schwingen und Sachen erledigen, die einem sonst niemals in den Sinn gekommen wären: Bügeln, Rechnungen abheften und sogar Großeltern besuchen. Die Zusammenarbeit mit ihrem neuem Bassisten Dan Rothschild (früher bei Tonic) und dem Multiinstrumentalisten Jon Brian an den Tasten trägt Früchte, GLB werfen die alten Regeln über Bord, neue Einflüsse scheinen durch. Alter Motown-Sound und der Groove europäischer Raves, den sie bei ihren Tourneen zu spüren bekamen, pflanzten sich in ihre Gehirne, und im Studio begann die Synthese, zu deren Gelingen Ramie Jaffee von den Wallflowers, die Country-Legende Greg Leisz, Michael Stipe und E von den Eels einiges beisteuerten. Sie haben GLB geholfen, ihre Songs in viele verschiedene Richtung zu bringen, und dabei sind traumhafte Lieder wie Testimony” oder The Shallow End” herausgekommen. Intensiv, nie zu poppig, und immer mit genug Soul zwischen den Zeilen. Mit der Platte überlebt man die anstehende Jahreszeit auf jeden Fall.
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Copperopolis
VÖ: 30.11.1999