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    Graveyard
    6

    VÖ: 29.09.2023 | Label: Nuclear Blast
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 367
    7 / 12
    Graveyard - 6

    Graveyard zeigen sich nach ihrem fulminanten Comeback mit “Peace” auf ihrem sechsten Album so gereift wie nie. Das ist nur teilweise etwas Gutes.

    “Godnatt” (schwedisch für “gute Nacht”) zeigt, was für Graveyard auf “6” programmatisch ist: Deutlich ruhigere, fast balladeske Songs, in denen Texter Jonatan Larocca-Ramm die Melancholie der vergangenen Jahre verarbeitet. Mit “Twice” folgt der einzige treibende Rocksong im Stil des Vorgängers “Peace”, ansonsten ziehen Graveyard eher Tom Petty als Referenz heran.

    Wer vom immens abgesackten Energielevel nicht abgeschreckt wird, hat aber viel zu entdecken. Zum einen eine wieder komplett analoge Produktion, die nicht nur das Schlagzeug richtig in Szene setzt, sondern vor allem die Hauptakteure der Platte: die verwobenen Gitarren von Joakim Nilsson und Larocca-Ramm. Anstatt Druck zu machen, liegt der Fokus auf fast delikatem Songwriting, was sich in herrlich düsterem, Gothic anmutendem Blues wie “I Follow You” niederschlägt.

    In eine ähnliche Kerbe zwischen Nick Cave und Tom Waits schlägt auch “Breathe In, Breathe Out”, mit dem Graveyard klammheimlich eine ihrer stärksten Solopassagen liefern. “Sad Song” oder “Bright Lights” erinnern hingegen an Mando Diao in ihren besten Balladen-Momenten. Allerdings plätschern selbst die, wie der Rest von “6”, trotz einiger Umbrüche und Crescendos eher vor sich hin. Das ist schade, denn so degradieren Graveyard ihre teils durchdacht geschriebenen Songs zur Hintergrundmusik.

    Das steckt drin: Fleetwood Mac, Kadavar, Tom Petty

    weitere Platten

    Peace

    VÖ: 25.05.2018

    Innocence & Decadence

    VÖ: 25.09.2015

    Lights Out

    VÖ: 26.10.2012

    Graveyard (Rerelease)

    VÖ: 19.08.2011

    Hisingen Blues

    VÖ: 25.03.2011