Punk sei Dank. Schließlich sah es 2012 ganz so aus, als hätten “¡Uno!”, “¡Dos!” und “¡Tré!” den kalifornischen Pop-Punk-Veteranen das Genick gebrochen. Für ihr zwölftes Album hat die Band ihren musikalischen Kompass wieder neu ausgerichtet: Melodische Gitarren begleiten Billie Joe Armstrong im Opener “Somewhere Now”, bevor die Band erstmals ausbricht: How did a life on the wild side ever get so dull?. “Revolution Radio” ist laut des Sängers von Terroranschlägen und den Rassenunruhen in den USA inspiriert. Die schnelle und aggressive Single “Bang Bang” etwa setzt sich kritisch mit den häufigen Massenschießereien in dem Land auseinander. Musikalisch präsentieren sich Green Day spätestens im folgenden Titeltrack so angriffslustig und bissig, wie sie zuletzt auf “American Idiot” (2004) geklungen haben, während frische und mitreißende Songs wie “Say Goodbye” und “Too Dumb To Die” den Geist ihres Megasellers “Dookie” (1994) beschwören. Die Durchhaltehymne “Still Breathing” erinnert dann zwar an den überproduzierten, emotionalen Pop-Punk von Simple Plan, die rohen Gitarren lassen den Song aber viel weniger aufgesetzt und dadurch glaubwürdiger klingen. Nur im akustischen Rausschmeißer “Ordinary World” tauschen Green Day ihre wiedergewonnene unbändige Energie gegen melancholisches Hawaii-Feeling. Das hätte sich die Band sparen können. Den ruhigen Ausrutscher verzeiht man ihnen aber schnell. Schließlich hat das Trio seit mehr als zehn Jahren nicht mehr so umwerfend und authentisch geklungen.
weitere Platten
Saviors
VÖ: 19.01.2024
BBC Sessions
VÖ: 10.12.2021
Father Of All Motherfuckers
VÖ: 07.02.2020
Greatest Hits: God's Favorite Band
VÖ: 17.11.2017
¡Tré!
VÖ: 07.12.2012
¡Dos!
VÖ: 09.11.2012
¡Uno!
VÖ: 21.09.2012
21st Century Breakdown
VÖ: 15.05.2009
American Idiot
VÖ: 27.09.2004
Warning
VÖ: 02.10.2000
Nimrod
VÖ: 13.10.1997
Insomniac
VÖ: 06.11.1995