Ja, Gregory And The Hawk ist nur ein Pseudonym. Die New Yorker Songwriterin Meredith Godreau streifte es sich 2006 über, als sie von der selbstproduzierten Wohnzimmer-EP Boats & Birds 20.000 Exemplare verkaufte, weil ihre Musik niemanden kalt ließ. Die Stücke sind mal ganz einfach hingeworfene Folkhäppchen und mal kunstvoll ausgearbeitete Saitenzupfkuchen, die 1973 einen 14-Minüter der barocken Genesis hätten einleiten können. Was ausnahmslos jedem Song einen gleichbleibenden Stempel aufsetzt, ist die gehauchte, geflüsterte und geruhsame Stimme.
Es ist eine dieser Ich bin klein, mein Herz ist rein-Stimmen, die den femininen Indie-Folkpop prägen und die auf ganzer Länge den unangenehmen Beigeschmack eines großäugigen und stupsnasigen Manierismus entwickeln. Als würde die Künstlerin auf dem Schoß des Papas sitzen und ihn mit Rehäuglein darum bitten, ihm für die Produktion noch ein wenig Geld zu leihen. Bötte, bötte Diese Wirkung ist schade, schließlich ist Godreau doch eine überaus integre Person und wird sicher nicht so bald in einem neckischen Duett mit Marit Larsen und Lena zu bewundern sein, das das Team von Switch Reloaded kurze Zeit später mit Haare wegstreichen und Ärmchen in die Luft werfen parodiert.
Seis drum: Es ist schöne Musik, die hier in Kollaboration mit Könnern der Felice Brothers, Mice Parade und Swirlies entstanden ist. Und wenn Godreau zu karger Akustikgitarre und Pfeifen neckisch eine Referenz an Cutting Crews I Just Died In Your Arms Tonight einstreut, ist die Tonlage wieder sehr originell.
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Moenie & Kitchi
VÖ: 05.12.2008