Ich bin entzückt. Nachdem ich eigentlich der Überzeugung war, Grief hätten längst das Zeitliche gesegnet, tauchen sie nach fast vier Jahren wieder aus der Versenkung auf und erfreuen das Noise-Herz mit einem weiteren Slo-Mo-Dröhn-Album. Torso klingt absolut wie ihr 94er-Werk Come To Grief, das sich bis auf die verbesserte Produktion exakt so anhörte wie ihr 92er-Debüt Dismal. Warum sollte man auch bewährte Muster zu sehr verändern, wenn das stur angepeilte Endergebnis von vornherein wenige Variationsmöglichkeiten offenläßt. Man ist nicht progressiv, weder gestern, heute, noch morgen. Brüder im Geiste wie EyeHateGod und Winter haben, bzw. hatten solche Mätzchen auch nicht nötig. Selbst bei der Wahl des Produzenten griffen Grief ein weiteres Mal auf den bei bisherigen Veröffentlichungen erprobten Bill T. Miller zurück. Und so schleppen sich Grief wie eh und je durch ihre zähen, unschönen Songs, gleich einem stinkender Kadaver, der durch fauliges Gewässer treibt.