Grouplove
I Want It All Right Now
Inspiration für ihr sechstes Album fand das Quintett in einer Störung der Sinnesverarbeitung, unter der die Tochter von Hannah Hooper und Christian Zucconi leidet. Was die Band aus diesen Erfahrungen musikalisch herausarbeitet, klingt jedoch eher wie ein Soundtrack für die nächste Netflix-Adaption eines mittelmäßigen Coming-of-Age-Romans: Wunderbar unbeschwert und eingängig werden Themen wie das Erwachsenwerden und die Liebe behandelt, Zeilen wie “When will you ever find yourself/ Yeah, only in the morning when I had my cup of coffee” zeigen die stark pathetische Seite erst richtig auf und sind an Redundanz kaum zu übertreffen.
Dabei beweisen Songs wie das grungige “Malachi” oder der Opener “All”, in dem sich Hooper und Zucconi verzweifelt in Ekstase schreien, dass “I Want It All Right Now” auch ganz anders klingen könnte. Statt hierauf aufzubauen, entscheiden sich Grouplove lieber für die risikofreie Blaupause, die in den vergangenen Jahren schon so oft funktioniert hat. Dadurch plätschert das Album ab knapp der Hälfte nur noch vor sich hin, Songs wie “Eyes” klingen sogar etwas windschief. Grouplove präsentieren somit genau den gleichen eingängigen Gute-Laune-Indierock wie auf dem Vorgänger “This Is This”(2021). Der Macht zwar weiterhin Spaß, aber der Funke will nicht recht überspringen.
Das steckt drin: Bleachers, Portugal. The Man, Walk The Moon
weitere Platten
Never Trust A Happy Song
VÖ: 28.10.2011