Gruff Rhys muss man mal sprechen gehört haben, und man bucht sofort einen Flug nach Wales. Dort ist es urwüchsig gemütlich, tolkienesk neblig, und die Songs heißen “Ffrwydriad Yn Y Ffurfafen”. Auf seinem zweiten Soloalbum favorisiert der SFA-Sänger zwar weitgehend die englische Sprache, ansonsten fühlt man sich dem UK-Alltag allerdings angenehm ferne, denn charten wird dieser Zuckerlöwe hier wohl nie. Dagegen argumentieren neben Rhys’ weggetretener Stimme auch die monotonen Drums, die jeden der Songs stoisch begleiten. Für einen regulären Bandrelease war das Ganze wohl zu akustisch, Einflüsse aus Folk und Easy Listening melden sich an, während im Hintergrund immer noch die psychedelische Wolke schwebt wie eine Ladung Hookah-Qualm. Die uniformen Songs wirken alle ein bisschen wie das träge Aufräumen nach der Party, der Letzte hat es freilich in sich: Gruff träumt sich für eine surreale Viertelstunde auf einen Interkontinentalflug samt Terrorist, Sky-Marshall und schöner Schauspielerin, und muss eine folgenschwere Entscheidung treffen. Bob Dylan ans Telefon.
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