Das kann man machen. Oder besser: versuchen. Denn eines kommt dem Duo offensichtlich in die Quere: ihr Humor, ihr ironischer Blick auf die seltsam historisch wirkenden Sounds, mit denen sie Glynnaestra zum Bersten füllen. Schwachbrüstige Drum-Sequenzer, Sägezahn-Synthie-Flächen, Sinuskurven des Grauens: Dieses Album klingt stellenweise altmodischer als Depeche Modes Speak&Spell, macht aber drei Mal so viel Spaß. Nicht, dass hier zwei Musikclowns am Ruder stehen, aber es kann einfach nicht bierernst gemeint sein, wenn sich Songs mit Titeln wie Eyoreseye anhören wie Jean Michel Jarres Oxygene-B-Seiten. Man nimmt das gerne hin, denn so eignen sich Grumbling Fur als Soundtrack für viele Freizeitaktivitäten: Gotcha-Sessions im Sherwood-Forest, Tron-Fan-Conventions oder All-Tomorrows-Parties-After-After-Shows. Letzteres wäre tatsächlich eine passende Bühne, sollten irgendwann mal Throbbing Gristle als ATP-Kuratoren am Ruder sein. Viele Echos aus den von Rudimentär-Elektronik beseelten 70ern des 20. Jahrhunderts hallen durch diese Musik, ohne jedoch den avant-poppigen Geist unserer Zeit aus den Augen zu verlieren. So erfreuen die Harmonie-Kaskaden im passend betitelten Galacticon und die seltsam schräge Wärme des Titelstücks ebenso wie der Soft Cell huldigende Pop-Appeal in Dancing Light und der ultimative Trip in die Unendlichkeit namens His Moody Face. Space is the place.
Electronica
Krautrock
Avantgarde
Für Fans von:
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Brian Eno
Everything That Happens Will Happen Today