Grumpster
Grumpster
Das soll kein fauler Diss sein. Grumpster sind Eigengewächse des 924 Gilman St., also des legendären Venues, das Green Day einst ächtete. Sie engagierten sich dort als Teenager, verinnerlichten den Bay-Area-Sound und standen so lange vor der Bühne, bis sie bereit waren, darauf zu performen.
Bandkopf Donnie Walsh sieht “Grumpster” als Dokumentation einer Wiedergeburt, als Person wie für die Band, da bildet der Albumtitel gerade mal einen ersten Hinweis. Textauszüge wie “I’m in the dark/ I’m a piece of work” und “I’m withering away/…/ It gets so tiring/ Always fighting” lassen keine Zweifel, dass das Album nicht gerade das Ergebnis einer unbeschwerten Zeit ist. Walsh, der zuvor den Vornamen Falyn trug, durchlebte psychische und physische Störungen, während er die Anstrengungen unternahm, die mit einer Transition einhergehen, etwa das Sprechen und Singen in tieferen Lagen. Man vergleiche mal Walshs heutigen Gesang mit dem auf dem Debüt “Underwhelmed” (2019).
Gleichzeitig klingt “Grumpster” jugendlich frisch, was auch an Neuzugang Alex Hernandez liegt, dessen raue Stimme eine zusätzliche Klangfarbe in die Band bringt und damit zur Spannung zwischen Relevanz, Energie und Schwermut beiträgt, die dem Vorgängeralbum “Fever Dream” (2022) abging – und eben auch Green Days “Saviors”.
Das steckt drin: Green Day, Lemuria, Makewar
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Fever Dream
VÖ: 17.06.2022