Gruppe Planet
Travel To Uncertain Grounds
Text: Kerstin Kratochwill
Die vier Mitglieder der Band, die verstreut in Deutschland in Berlin, Hamburg und Jena leben, erschaffen auf ihrem ersten Album “Travel To Uncertain Grounds” eine durchgängig fließende Atmosphäre, die beim titelgebenden Opener schon fast Neoklassik-Züge trägt. Das Instrumental-Projekt um Heaven-Shall-Burn-Gitarrist Alexander Dietz und seinen Kollegen, die in der Szene durch Bands wie Décembre Noir, Dÿse und A Dog Called Ego bekannt sind, verfeinert seinen Sound dann schrittweise mit Synthies und Geräuscheffekten, so dass neben klassischen Post-Rock-Strukturen auch viel Electronica-Progrock durchschimmert. So erinnert etwa ein Stück wie “A Night On A Roof” an Tangerine Dream und auch der Name der Band lässt an die Pioniere der Kosmischen Musik denken. Neu ist das alles wahrlich nicht, ungewiss in gewisser Weise jedoch schon, denn beim Hören des Albums hat man stets das Gefühl, in einem intuitiven, instrumentalen Fluss zu treiben, dessen Ziel man nicht kennt: So biegt Gruppe Planets Musik auch mal in verträumte Slowdive-Gewässer ab wie im kurzen Ambient-Traum “Fuse”, springt aber auch in Fusion-Pfützen wie in “Unfold” und im Metal-Stück “Bullhead” gibt es dann doch noch überraschend Gesang zu hören. Vielschichtiger und vielversprechender Erstling.