“The Bears For Lunch” ist das dritte und – so weit kann man inzwischen mit verhältnismäßiger Sicherheit gehen – letzte Guided-By-Voices-Album des Jahres. Wie schon “Let’s Go Eat The Factory” und “Class Clown Spots A UFO” ist es überladen mit Songs und Ideen, spielt sich weitgehend bei mittlerer Geschwindigkeit ab und wurde knapp oberhalb von LoFi produziert. Es ist also wirklich alles in Ordnung mit dieser Platte, aber es ist auch blöd, dass man sich die Rezension dazu im Prinzip vorgeschrieben in die Schublade hätte legen können, ähnlich wie den Nachruf auf irgendeine berühmte Persönlichkeit mit doppeltem Bypass und eigener Kokaplantage. Guided By Voices im aktuellen Stadium ihrer Karriere verrollen keine Grabsteine mehr, überraschen nur noch im Rahmen ihrer Möglichkeiten und schreiben nichts, was mehr wert wäre als eine Fußnote in der Bandbiografie. “The Bears For Lunch” verschenkt im Gegensatz zu seinen Jahrgangskameraden nur wenige Songs, vermeidet Totalausfälle und ist schon deshalb das konstanteste der drei Alben. Was aber auch dieser Platte fehlt, ist eine eigene Identität, eine Art von Zusammenhalt unter den 19 Liedern, der einem das Gefühl gibt, dass sie wirklich nur in der hier vorliegenden Zusammenstellung denkbar waren. Für erfahrene Hörer gehören solche Unwägbarkeiten längst zum Guided-By-Voices-Vergnügen und stellen kein Problem mehr da. Ist aber auch wahr: Wenn die Band mehr Interesse an Selbstbeschränkung und Kohärenz hätte, würden wir jetzt nicht in der regulären, sondern im Rahmen der Top-50-des-Jahres-Plattenstrecke über sie schreiben.
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