“And you thought that winter was depressing…” höhnt der Mini-Bleistift, der schwer erreichbar in der durchsichtigen CD-Hülle steckt. Ihr Debüt-Album “Bardstown Ugly Box” gefiel zwar weniger, da noch etwas ziellos zwischen Indie-Rock und Hardcore treibend, dagegen beginnt “Further” dort, wo Neurosis bei ihren Live-Shows aufhören: Mit spannungsgeladenem Tribal-Drumming. Auch im weiteren Verlauf des Albums verhärten sich die Vergleiche mit der Westküsten-Institution, von den surrenden, lyrischen Gitarren, über Teile des Gesangs, bis hin zu den eigenanalytischen Texten. An anderen Stellen fühlt man sich stark an weitere Bands aus der großen Familie aus San Francisco erinnert: Song Nummer zwei – alle Stücke sind `untiteled` – hat viel von Grinchs Rohheit und Blisters unangenehmer Rhythmik. In dieselbe fallen in Nummer drei, dem melodischsten Track, plötzliche Gesangsmelodien. Nach dem sozusagen obligatorischen `AmRep`-Noise Wahnsinn verebbt “Further” dann John Carpenter-gleich mit einem traurigen Piano. Schön.
weitere Platten
The Mirrors And Uncle Sam
VÖ: 10.03.2003