Allein schon dieser Titel. Spacebattleshiplove. So krude und so viel Klischee, wie man es von Guitar Wolf kennt, ach was, erwartet. Weniger wäre eine Enttäuschung. Dazu Songtitel wie Hoochie Coochie SpaceMan, Doberman Night oder Dracula MerikA. Da hat sich – man will ob des Todes des Guitar-Wolf-Bassisten Hideaki Sekiguchi aka Billy 2005 nicht pietätlos wirken – seit der Veröffentlichung von Run Wolf Run 1994 wenig getan. Gut so, denn der selbstbetitelte Jet-RocknRoll, dieses verfetzte, auf krawallige Übersteuerung getrimmte Punk-Ungeheuer, zieht einem in seinen besten Momenten noch immer an den Nervenbahnen wie der Nadelstich in den bakteriösen Backenzahn. Man erinnere sich an Mixtapes, wo das 1997 erschienene Planet Of The Wolves (A-Seite) von dem Monstrum You Should Be Sinnin der Dirtys auf der B-Seite flankiert wurde. Das war der rechte Leberhaken für audiophile Fachsimpler, NoFi-Ramones-Style, der sie berühmt gemacht hat. Aber Spacebattleshiplove ist Halbgas, Black Hole Mama zum Beispiel Elvis-swingt fünfminütig vor sich hin, aber wo es hin will, bleibt offen. Ebenso der Titeltrack. Aber die guten Momente wie in Concrete Punk entschädigen ebenso wie die Tatsache, dass nach einer 2007 selbstverordneten, gesundheitsbedingten Ruhepause von Sänger Seiji Guitar Wolf wieder da sind und eine Tour in der Luft hängt. Wie es da zugeht, entnehme man der Coverrückseite – Seiji knallt mit seinem Schritt einem Fan vor die Stirn. Der schreit. Es wird Ekstase sein. Nicht weniger.
weitere Platten
Golden Black
VÖ: 10.02.2006
Jet Generation
VÖ: 01.01.1999
Split (Single)
VÖ: 01.01.1900
Missile Me
VÖ: 01.01.1900
Planet of the Wolves
VÖ: 01.01.1900