Gunmoll kommen aus der (un)heimlichen Emo-Hauptstadt Gainesville. Das hört man auch mehr als deutlich.
Die Kinder in Gainesville, einem Kaff in Florida, werden augenscheinlich einer ganz speziellen Behandlung unterzogen: Erst bringt man ihnen bei, wie man einen richtig tiefen Schluck aus der Pulle nimmt und die daraus entstandene Reibeisen-Stimme hegt und pflegt. Dann werden sie dem `einfach, aber effektiv`-Programm an der Gitarre unterzogen – vgl. hierzu auch den Albumtitel. Robuste Schultern, ein großes Herz und die innere Zerrissenheit zwischen Wut und Melancholie sind dort ohnehin im Gen-Programm festgelegt, und somit ist dann auch erklärt, warum ausgerechnet diese Region die weltweit größte Dichte an Emorock-Bands pro Quadratmeile aufweisen kann. Zu Hot Water Music, As Friends Rust, Unitas, Twelve Hour Turn und vielen mehr gesellen sich nun also drei weitere Absolventen der örtlichen `Wände hoch`-Schule. Doch schnell wird klar: Wo Gunmoll hin wollen, waren zumindest die beiden Erstgenannten schon. Das macht “Anger Managment…” aber nicht automatisch zu einem schlechten Album, denn zumindest im Moment leidet die Szene noch nicht wirklich an massenproduktionell bedingter Übersättigung. Da kann man sich ein paar zusätzliche Bands, die zwar nicht herausragen, ihre Sache aber dennoch durchaus gut machen, schon noch gönnen. Vor allem wenn sie solch wunderbare Nummern in Gröl-Moll wie “Codename: Green” im Programm haben…