Gut, mit Korn kann und soll man diese Band natürlich nicht vergleichen, doch hatten die Schweizer ihre Nase schon mal weiter vorn. Zum Beispiel mit dem selbstbetitelten ’95er Debüt oder mit “D-Fect” von 1996, zu dem sie im folgenden Jahr auch noch eine Remix-Platte folgen ließen. Doch dann schritt der Zahn der Zeit ohne Gurd voran. Waren sie auch damals im Metal vielleicht nicht die Speerspitze der Originalität, so hatte das Mitte der Neunziger noch keinen abgedroschenen Beigeschmack. Nach Besetzungs- und Labelwechsel wollen es die Old School-Recken also mit “Encounter” noch mal wissen. Und, ja, der Opener “Razorblade” rockt auch mit amtlicher Wucht nach vorne, und mit “May Day” ist ihnen sogar ein kleiner Hit gelungen. Auch das groovige “Older But Wiser”, an dem Stonerrock-Fans ihre Freude haben dürften, zählt noch zu den Highlights. Aber das abgehackte “A New War” weckt einfach nur den Wunsch, mal wieder Pantera aufzulegen, und das monoton malmende “Control” wäre vermutlich selbst Biohazard zu stumpf. “Decision” oder der Schlusspunkt “My Demons” gehen ohne Frage gut ab, sind aber dermaßen nach Schema F gerifft, dass einem unweigerlich nach Gähnen zumute ist. “Encounter” hat zwar unbestritten eine Menge Power, doch das alleine reicht leider zum Überleben nicht ganz aus. Siehe auch Dinosaurier.