Gus Baldwin & The Sketch
The Sketch
Text: Jan Schwarzkamp | Erschienen in: VISIONS Nr. 383

John Dwyer, Ty Segall, Jay Reatard, Jack White, Danny Lee Blackwell: Die Liste mit Musikern, die sich zwischen Punk-Sozialisation und Proberaum-Garage zu multitalentierten Szenegrößen entwickelten, ist lang. Nur eine Band ist selten ausreichend, ein eigenes Label optimal, aufgenommen wird in Eigenregie. Gus Baldwins erste Station ist die als Schlagzeuger von Acid Carousel in Dallas, Texas. Er gründet das Label Get With It!, kooperiert mit Kollegen, tritt solo auf, veröffentlicht hier einen Song und dort eine EP und hat mit The Sketch schließlich eine Band.
Die zimmern im Mai 2024 eine Demo-EP zusammen, von der vier Songs jetzt auch auf “The Sketch” zu finden sind. Es ist ihr Debütalbum, das Baldwin mit Gitarrist David Rawlinson, Bassist Lucas Martins und Schlagzeuger Trey Gutierrez aufgenommen hat – an einem Tag. Aber: Die Platte ist auch nur 25 Minuten lang und manchmal so in Eile, als würden sich die Musiker in den Songs gegenseitig überholen wollen. Fuzzrock im Punk-Galopp.
Das eröffnende, angriffslustige “Trio Part I”, “II” und “III” ist nach vier Minuten überstanden. Danach wird die Platte immer stärker. “Itch” stürmt nervös voran, der Basslauf von “Luxury Television” zitiert den von Joe Jacksons “Got The Time” und “(She’s Gone) Arigato” und “Beautiful Delilah” sind bester Punk-Power-Pop.
Das steckt drin: Jay Reatard, Ty Segall, Wine Lips