Arg übertrieben der Titel: Distortion gibt es bei Gusgus kaum. Ihre Musik ist weitgehend recht seichte Elektronik, gelegentlich mit Jungle-Versatzstücken. Das soll kein Vorwurf sein, denn klanglich ist die Platte ganz in Ordnung. Bedauerlicherweise machen Gusgus jedoch keine Instrumentalmusik, sondern haben weinerlichen, gleichmäßigen Kopfstimmen-Gesang Marke Fine Young Cannibals dabei. Und der geht nach kürzester Zeit auf die Nerven, weil er absolut monoton ist. Auch wenn die Stimme beim eher finsteren Stück “Remembrance” – unterlegt mit pompösen Keyboards – gruftig klingt, es wird nicht besser. Allein der Song “Why?” – nur Orgel und Frauenstimme – ist ein kleiner Lichtblick. Gusgus sind zu anstrengend, um als gute Easy Listening-Band durchzugehen. Aber weil sie wenig Experimente wagen (abgesehen vom avantgardistischen Song “Believe”), haben sie nicht das Format von Bands wie Moonshake, die melodischen Gesang in unbequeme Sounds einbetten.
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