Spaß, Spaß, Spaß: Wer zur Hölle kann soviel Spaß ertragen? Guttermouths zweites `Epitaph`-Album startet den Frontalangriff auf die gymnasiale Mittelstufe.
Man stelle sich vor, man bekommt einen Witz erzählt. Keinen besonders guten, aber okay vorgetragen. Direkt danach wird der Witz nochmal erzählt, ein bisschen lauter vielleicht, aber nun mal genau der gleiche. Danach wird der Witz noch weitere zwölfmal erzählt, mit Variationen im Tempo, mit verstellter Stimme oder lustigen Dialekten vielleicht, und jedesmal ein bisschen lauter. Ungefähr diesen Eindruck vermittelt “Gusto” – wer in solchen Situation nicht als Spaßbremse dastehen möchte, sollte die Szenerie schleunigst verlassen, bevor es zu Handgreiflichkeiten kommt. Dass Guttermouth unbestrittene Könige des Partypunks sind, mag ihnen keiner nehmen: kompetentes Gekloppe, fröhliche Melodien und griffige Hooks en masse. Griffig deshalb, weil man sie schon schätzungsweise hunderttausendmal gehört hat. Nicht besonders spannend, aber durchaus okay. Richtig nervig ist eigentlich nur diese permanente Lustig-Lustig-Gute-Laune-Attitüde, wobei sich der Humor allerdings größtenteils in eher billigen Pinkelwitzchen äußert. Ohne hier ein Plädoyer für Ernsthaftigkeit halten zu wollen: Ein bisschen mehr Substanz hätte echt nicht geschadet.
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