Guv`ner gehören zu den Leuten, die immer müde sind. So überrascht es, daß sie nur zwei Jahre nach ihrem Debüt Hard For Measy For You” schon wieder ein Album veröffentlichen. Da hat sich`s dann aber auch mit dem Elan: Den Titel The Hunt” sollte man nicht als Hinweis auf das Tempo der Stücke verstehen. Das bleibt fast stets moderat – schließlich ist ein Song kein Hundertmeterlauf. Auch sonst regiert die Devise immer locker bleiben: Wie die Liedchen auf Gitarre, Bass und Drums runtergeschrammelt werden, das ist sowas von entspannt, daß man es fast schon gelangweilt nennen könnte. Dies erinnert ebenso an Pavement wie die Vocals von Charles Gansa, der gar nicht erst versucht, den Ton zu treffen. Etwas akurater klingt da schon Co-Vokalistin Pumpkin Wentzel, und wenn die beiden zusammen singen, fühlt man sich an die Vaselines erinnert. Wo wir schon beim Namedropping sind: Auch Dinosaur Jr. und der stop-and-go-Rock der Breeders haben wohl bei einigen Songs Pate gestanden. So ist The Hunt” eine Platte, die man haben kann, aber nicht muß – auf jeden Fall aber die richtige Musik, um sich dazu erstmal noch einen zu bauen. Hört Cobain auf seiner Wolke zum Einschlafen.