All die Facetten seines Songwritings und seines Gesangs einmal zeigen zu können, die bei Elbow niemals Platz gehabt hätten – genau darum sei es ihm gegangen, so Garvey. Und so erweist sich “Courting The Squall”, abgesehen von den durchweg persönlichen Texten, weniger als in sich geschlossene Platte, die wie aus einem Guss klingt, sondern mehr wie eine Sammlung durchweg an- und aufregender Songs, die sich stilistisch allerdings stark voneinander unterscheiden. Garvey habe sich, sagt er, von Tom Waits und David Bowie, TripHop und Kirchenhymnen inspirieren lassen, um diese elf Songs zu schreiben, und in etwa so breit ist auch das Klangbett, das er hier gemeinsam mit einigen Musikerfreunden von The Whip, I Am Kloot und anderen ausrollt. Mal schlingert ein Song durch Cabaret-artige Swing-Musik, um dann wieder durch kompositorisch ungewöhnliche Klangwolken zu mäandern, die eher an Björk oder Sigur Rós erinnern. Ein Großteil der Songs ist eher bedächtiger Natur und zieht seine Magie aus für Garvey unerwarteten und ungewöhnlichen Soundwelten, die sich so weit von Elbow entfernen, dass man letztlich nur noch an der Stimme erkennt, wer hier eigentlich zugange ist. Unbestreitbar bleibt, dass Garvey ausgezeichnete Songs schreibt. In viele muss man sich auf “Courting The Squall” allerdings erst einhören, doch dann wachsen sie immens. Damit ist Garvey dann doch wieder Tür an Tür mit seiner Hauptband. Ein Soloausflug, der nachhaltig neue Einblicke in die Ästhetik dieses Künstlers gibt.