“Cant Get Enough” heißt das sprechsingende Tierchen, das stoisch mit dem Kopf nickt, sich von fetten Bläsern ins Trommelfell drücken lässt und dort mit kleinen Funk-Zähnen festbeißt. Dass es nicht einfach ist, diesen Song wieder loszuwerden, spricht im Grunde für die H-Blockx. Dass man sich wenige Dinge sehnlicher wünscht, spricht gegen die Münsteraner. Im Gegensatz zu Berti Vogt oder “Baywatch” haben die H-Blockx tatsächlich die 90er überlebt. Die einstige DIN-Größe für satten, aber platten Crossover zum Mithüpfen und/oder Fremdschämen hält nicht still. Mit “Hi Hello” warten die H-Blockx nicht an der Klingel, sondern schlagen mit einem dieser dröge schmatzenden Riffs die Tür ein, dann stellt Henning Wehland Fragen: “Hi, hello/ How are you doing?/ Hi, hello/ How do you do?” Danke, gut. Und euch, H-Blockx? – “Ja gut, wir machen jetzt mal da weiter, wo garantiert nichts mehr geht”, würde als Antwort passen. Besser als der glatte Fehlstart ist immerhin “Love Cant Say”, das mit einer kleinen Anthony-Kiedis-Gedächtnis-Hookline in die Funkrock-Ecke federt. Leider stolpern die H-Blockx ständig über grobste Plattheiten wie “In Your Head, The Bitch Is Back” oder “I Want You”, in dem Wehland ernsthaft “Hey, hey, no calamities!” blafft, während das Unheil gerade geschieht. “I Want My Disco” blamiert sich mit blechernen Handclaps und sinnfreien Wortkolonnen in verfremdeten Stimmen. Wer das nicht mehr aus dem Kopf kriegt, wäre sogar für einen Ohrwurm vom Kalbiber “Cant Get Enough” dankbar.
weitere Platten
Open Letter To A Friend
VÖ: 24.08.2007
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Get In The Ring
VÖ: 14.01.2002
Ring Of Fire
VÖ: 01.04.2000
Fly Eyes
VÖ: 01.01.1998
Time To Move
VÖ: 22.08.1994
Discover My Soul
VÖ: 01.01.1900