Die H-Blockx haben mit ihrer Plattenfirma eine Wette gemacht. Erreicht das Video zur ersten Single “Countdown To Insanity” die deutschen Top 10 oder 100.000 Besucher im Internet, zahlt die Firma. Wenn nicht, zahlt die Band. Spötter bewundern das nicht, sondern nehmen es als Indiz, dass es die ehemaligen Münsteraner Crossover-Größen heute nicht mehr so leicht haben in diesem Geschäft. Dabei wissen Sie genau, was sie tun, “Countdown To Insanity” läuft nicht umsonst im Radio rauf und runter, es ist die passgenaue Mischung aus Maroon 5 und Foo Fighters, die Konsens schaffen kann. Drumherum in der ersten Hälfte des Albums: Rock in Großbuchstaben, überraschend mitreißend. Man glaubt, nicht den H-Blockx, sondern Danko Jones, Eagles Of Death Metal oder Diamond Nights zuzuhören. Knackig, reduziert, cool. Danach wird die Leinwand für Middle-of-the-Road-Ami-Rock und Powerballaden heruntergelassen und die sind nicht deshalb ärgerlich, weil man Romantik und Sentiment nicht mögen darf, sondern weil Melodien und Texte schlichtweg nicht intim und persönlich klingen, sondern wie aus dem Baukasten für gut funktionierende Rockmusik. Ein Brief an einen Freund sieht, auch wenn er offen ist, anders aus.
weitere Platten
HBLX
VÖ: 25.05.2012
No Excuses
VÖ: 07.06.2004
Get In The Ring
VÖ: 14.01.2002
Ring Of Fire
VÖ: 01.04.2000
Fly Eyes
VÖ: 01.01.1998
Time To Move
VÖ: 22.08.1994
Discover My Soul
VÖ: 01.01.1900