Hail The Sun
Divine Inner Tension
“Ich habe mir gedacht, ich muss vielleicht nicht immer nur leiden, um Inspiration zu erfahren”, erklärt Sänger Donovan Melero die Intention hinter “Divine Inner Tension”. Den rauschartigen Opener “Tunnel Visions Alibi” bremst das in keiner Weise aus. Aufgekratzte Gitarren begleiten Meleros Worte “Guess I restarted right where we left off” und verleihen diesem gelungenen Albumauftakt eine anhaltende Dringlichkeit.
“Mind Rider” und “Chunker” vertiefen das Markenzeichen von Hail The Sun und spannen simple Refrains über ansteckend biestige Mathrock-Gitarren, die sich gegen den gewohnten Takt schieben und so die Spannung halten. “60-Minute Session Blocks” beschäftigt sich zu wabernden Soundscapes und eingängigen Melodien mit den großen Identitätsfragen, und “Maladapted” führt die inhaltlichen Grübeleien zu donnernden Drums fort, überlässt aber die Antwort lieber dem Universum.
Wie Melero sagt, man muss nicht immer leiden, schon gar nicht, wenn es nicht zu ändern ist, was da gerade vor sich geht. Düster wird es abschließend mit “Under The Floor”, das sich aus Sicht der Opfer mit Serienmörder John Wayne Gacy befasst. Es ist das inhaltlich happige Ende einer ansonsten gut ausbalancierten Platte, die sich solide in die Diskografie von Hail The Sun einfügt.
Das steckt drin: A Day To Remember, Totorro, You Me At Six
weitere Platten
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VÖ: 16.04.2021
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