Hail The Void
Memento Mori
Was im Intro zu einer riesigen Erwartungshaltung anschwillt, kracht schon im ersten Song “Writing From The Wall” vom Himmel wie ein frühes, untaugliches Fluggerät. Auch damals hat niemand gefragt, wieviel Arbeit das alles war. Nun, vielleicht war “Memento Mori” gar nicht so viel Arbeit. Hail The Void finden über Albumlänge nicht aus monotonen Blues-Schemata, gniedelndem Wah-Wah-Missbrauch und dem Aufschichten possierlicher Soundhügel hinaus. Sänger und Gitarrist Kirin Gudmundson jault, winselt und schreit in dieser Doom Metal gewordenen Tragödie wie ein jugendlicher Glenn Danzig, der nicht den Weg ins Erwachsenenalter findet. Morbide Befindlichkeitslyrik, die die Füße nicht aus der Pechpfütze bekommt – das Zimmern funktionierender Songs gerät da schnell zur Nebensache. Wer es gleich achtmal schafft, Refrains in einem eigentlich konservativ geprägten Genre nicht als solche kenntlich zu machen, hat ein Problem. Oder keinen zweiten Gitarristen, der Freiräume für interessanteren Gesang als den auf “Memento Mori” freischaufeln kann. “100 Pills” gewinnt einen Pokal für den plakativsten Drogensong des Jahres und wird mit total innovativen Samples aus Telefondialogen auch nicht gerade zu einem “Planet Caravan” 2.0. Black Sabbath haben mit den gleichen Grundzutaten schon besser gekocht. Nur ist das schon ein paar Tage her.
Das steckt drin: Crowbar, Electric Wizard, Witchcraft