Sleaze Rock stirbt auch ein Jahrzehnt nach Guns NRoses nicht aus. Mit Hair Of The Dog bekommen Buckcherry Konkurrenz!
Rise ist nach einem selbstbetitelten Debüt aus dem Jahr 1997 schon das zweite Album der Ami-Combo, die so old school daher kommt, wie man im Jahr 2000 daher kommen kann. Wo die skandinavische Variante dieses Rotzrocks ständig nach Schweiß riecht, zieht einem bei den Amis unwillkürlich der Geruch von Haarspray durch die Nase. Weniger Punk, dafür mehr Melodie und typische Mitgröl-Hymnen, die man eigentlich schon besser gehört hat. Auf der anderen Seite gehört schon verdammt viel Mut dazu, mit dieser Attitüde hausieren zu gehen. Selbst vor sogenannten Power-Balladen, im Hair Metal-Jahrzehnt der Garant für Airplay und Abverkäufe en masse, schrecken Hair Of The Dog nicht zurück (You Are The One, Rescue Me). Auch nicht vor einer Kiss-Coversion (I). Leute, die sich ständig darüber beschweren, es gäbe diese Art von Musik nicht mehr, sollten hier mal reinhören – tut mit Sicherheit nicht weh. Allen anderen kann man guten Gewissens abraten, denn eine Michael Wagener-Produktion (verantwortlich für Dokken, Skid Row und Warrant) klingt auch immer noch so wie vor 15 Jahren. Fett, an den richtigen Stellen poliert und sehr clean. Vielleicht schließt sich ja so ein Kreis, ich bezweifle allerdings, dass diese Scheibe in irgendeiner Art und Weise relevant sein dürfte. Wir haben halt nicht mehr 1989. Auch wenn das wie ein Klischee klingt, es passt zu dieser Platte wie die Faust aufs Auge.