Wieder einer, dem seine Hauptband zu langweilig geworden ist. Der seine Freizeit am Laptop verbringt, sein Heil im Soloprojekt sucht und dadurch bald bekannter werden könnte als durch seine leider unterbewertete Hauptband. Brian Moss ist Kopf der trübsinnigen Emo-Sippe The Ghost. Dort leidet er, schreit er, hetzt er. Und genau diese Dinge konnte er sich damit für Hanalei schon sparen. Bereits Action Drum gleicht einer kleinen Offenbarung: Da fiepen die Bits, da vibrieren die Saiten, und man kriegt von alledem nichts mit, weil der Song selbst so schön ist. Innerhalb von Sekunden hellt Hanalei jedes noch so bewölkte Gemüt auf. Natürlich kommen da im Nu wieder The Postal Service ins Spiel, die Klassenbesten in punkto Laptop-Folk. Aber auch R.E.M. sind ganz nah, wenn die Pluckerbox ein kleines Päuschen einlegt und wie bei Beacon In The Distance oder Smart Means Sick neue Kräfte schöpft. Sie wird sie brauchen, bei Stücken wie dem famosen Josh And Sarahs Belated Wedding Present. Gerne hätte das zackige Bumm-bumm-tschick noch etwas präsenter sein können, aber den tollen Liedchen sei Dank hat Brian Moss auch so gewonnen. Und wird in 49 Minuten vom Nobody zu Everybodys Darling.