Hanin Elias macht auch ohne ihre Kollegen von Atari Teenage Riot ordentlich Dampf.
Eigentlich ist In Flames kein reguläres Studioalbum, sondern eher eine mit neueren Songs angereicherte Retrospektive. Enthalten sind fast alle zuvor veröffentlichten Soloarbeiten der Atari Teenage Riot-Musikerin (also die Songs ihrer 96er Show-EP und zwei Compilationbeiträge) sowie zehn Songs, die größtenteils Ende 98 entstanden sind. Musikalisch ist der Löwenanteil des Materials im klassischen ATR-Stil gehalten, mit dem Unterschied allerdings, dass Alec Empires Shouting fehlt. Die typischen Trümmer-Beats und Elias hysterisches Kreischen, das oft schon ins Karikatur-hafte geht, findet man also auch hier, mitunter setzt Elias allerdings auch Kontraste zum stark vorhersehbaren Sound ihrer Hauptband. Der Song Sirens etwa kommt komplett ohne Beatgerüst aus und lebt einzig von einem Keyboard und der – nomen est omen – sirenenhaften Stimme. Nicht zuletzt durch solche musikalischen Brüche schneidet In Flames im Gesamteindruck gar nicht schlecht ab, allerdings hätte man sich vielleicht noch den einen oder Hit vom Kaliber eines Songs wie Under Pressure gewünscht.
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Future Noir
VÖ: 17.05.2004