Aren Emirze hat die Melodie entdeckt. Und den Mut zur Schönheit. Der deutschen Extremisten-Ausgabe eines Sängers, Gitarristen und Songschreibers gelingt der Drahtseilakt zwischen musizierter Brutalität und melancholischer Intensität inzwischen geradezu spielerisch. Sicher, jeder der zwölf Songs ihres vierten Albums atmet diese (selbst)zerstörerische Harmful-Traurigkeit – berstende Gitarrenwände prasseln auf dich ein, die Rhythmik ist derb verstörend und verstörend derbe, und überhaupt: Luft holen gibts nicht. Doch gleichzeitig ist es einfacher geworden, in den alles niederwalzenden Harmful-Lärmpanzer einzusteigen. Denn sie haben die Funktionalität von Struktur, Griffigkeit und einer schönen Melodie kennen und schätzen gelernt, ohne ihre brachialen Urtriebe zu vergessen. Es dringt förmlich aus den Boxen, dieses Erkennen, dass jetzt alles besser ist. Jetzt, da die Label-technischen Rückschläge im Rahmen ihres dritten Albums Counterbalance hinter ihnen liegen. Jetzt, da man sich gewiss ist, dass ein prominenter Superproduzent, wie seinerzeit Dave Sardy, nicht unbedingt bessere Arbeit abliefert als ein alter Freund – wie in diesem Fall wieder Guido Lucas. Ihr bislang stärkstes Album. Mit Abstand.
weitere Platten
Vault: Live 2014
VÖ: 30.04.2014
Sick And Tired Of Being Sick And Tired
VÖ: 25.01.2013
Cause
VÖ: 23.04.2010
7
VÖ: 16.02.2007
Sis Masis
VÖ: 21.03.2005
Sanguine
VÖ: 06.10.2003
Counterbalance
VÖ: 29.05.2000
Apoplexy.136
VÖ: 22.08.1997
Harmful
VÖ: 15.09.1995