Mit Hannover ist das so eine Sache. Die Stadt ist tatsächlich schöner und reizvoller als ihr trister Ruf einem Unwissenden weismachen könnte. Bei Hate Squad verhält sich das Ganze genau andersrum: Die Grollcoreler aus der Niedersachsenmetropole genießen nämlich unter Szeneanhängern respektables Ansehen. Und das, obwohl ihre erbarmungslose Melange aus Thrash-, Death- und Hardcore-Metal bisher weder durch bemerkenswert druckvoll noch gewitzt arrangierten Weltzorn auffallen konnte. Das gelang über vier Alben hinweg nicht überzeugend, wobei das bislang letzte Fünkchen Hass mit “Pzyco!” schon vor sieben Jahren verglimmte. Damals gabs einigen Gegenwind, weil Sänger Burkhard Schmitt sich der Jobdefinition mit klaren Refrains bedrohlich annäherte. Doch die Gralshüter des Prollcore müssen sich heuer keine Sorgen mehr machen: Auf “H8 For The Masses” wird gegrunzt, gegrollt und gebrüllt, dass es eine wahre Freude ist. Zumindest für Leute, denen Biohazard schon immer zu variabel, Pro-Pain zu technisch und Downset in jeder Hinsicht zu kompetent waren. Die Massen kriegen 2004, was sie verdienen: “Burn In Hell”, “Rrrroar!”, “Raging Hate”, “Time For Revenge” und dergleichen mehr. Das Hassgeschwader ist nicht auf Gefangene aus, haut mit Musik und Prosa direkt auf die Schnauze. Ansatzlos – und oftmals ganz schön anspruchslos.