“Grief, Roses & Gasoline” ist nämlich ihr dritter Streich in Folge – und wer zu “Panem Et Circenses” (2017) und “Brainwash” (2015) frohlockt, findet auch auf dem noch etwas zu lang geratenen Debüt von 2011 seine Lieblinge. Pressstimme Marc Bouffé und Band haben an ihrer Vorgehensweise seitdem nichts verändert: Sie nehmen sich aus Hardcore, Punk, Noise und Grunge, was ihnen passt, und spielen einen kurzweiligen, schön krachigen Mischmasch-Rock, der diesmal sogar Hits wie “The Valley” oder “The Less You Know (The Better)” abwirft. Unsane, Nirvana und die Butthole Surfers sind im Zusammenhang mit Hathors schon so oft genannt worden, dass man diesmal, wenn die drei Schweizer das Tempo etwas senken, als Referenz auch guten Gewissens das Frühwerk der mittlerweile aufgelösten Landsleute Navel ins Spiel bringen darf, flog das doch seinerseits ebenfalls völlig zu Unrecht unterm Radar. Genregrenzen so unscharf wie das Leopardenmuster-Dingens auf dem Cover von “Grief, Roses & Gasoline” mögen manchen Rockfan mit klar abgesteckten Hörgewohnheiten und -wünschen zwar abschrecken und sind vermutlich auch der Grund, warum Hathors noch nicht weithin bekannt sind. Nach zig Durchläufen ohne erkennbare Abnutzungserscheinungen muss man ihnen ihre Eigenwilligkeit aber als Vorteil auslegen. Und ihre Alben in die Playlist für die nächste lange Autofahrt integrieren.
weitere Platten
When The Sun Is Out / When Skies Are Grey
VÖ: 01.01.1970
Panem Et Circenses
VÖ: 07.04.2017
Brainwash
VÖ: 08.05.2015
Hathors
VÖ: 04.04.2011