Geschenkt, dass der pompöse Albumtitel dem Ratgeber Gesellschaftskritik für Dummies entstammen könnte und auch das Cover keine Schönheit ist. Mit Schönheit wollen Hathors eh nicht viel zu tun haben: Knarren muss der Bass, sägen die Gitarre, und wenn die drei Schweizer den Opener “Watching You” mit gesummten Dududu-Chören verzieren, dann nur, weil so besser zur Geltung kommt, wie sich Marc Bouffé nach und nach in die Heiserkeit keift. Eingängige Refrains wie den von “Evermore” nehmen Hathors zwar gerne mit. Der nächste gesangliche Ausbruch zu brachialen Gitarren ist aber nie weit und rückt das grungige Geschehen regelmäßig in Richtung Hardcore. Das macht “Panem Et Circenses” zu einer intensiven und kurzweiligen Platte mit weit mehr als einer Facette: Viel Alternative und Grunge der Marke Nirvana, Butthole Surfers oder Screaming Trees ist dabei. Psychedelische Etappen in “Lucifer” und Noise-Punk-Attacken in “Monopoly” gehen damit aber Hand in Hand und auch für ruhige Momente ist Platz, in denen Hathors allerdings nur bedingt überzeugen: “Banshee” plätschert vor sich hin und wird erst in der lauten zweiten Hälfte spannend. Und ausgerechnet der Titeltrack mit seinem politischen Brot-und-Spiele-Thema tauscht Wut gegen trägen Ernst ein. Zeilen wie You’re too big to fail/You’re too big to jail sind schließlich hochaktuell und man möchte sie sich umso lieber mit Nachdruck ins Hirn hämmern lassen. Das bleiben Hathors schuldig, wenn sie auch sonst wenig Wünsche offenlassen.
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