Das Trio aus Juho Vanhanen, Timo Kaukolampi und Tomi Leppänen vereint die Talente finnischer Prog- und Metal-Welten von Circle, Aavikko, K-X-P, Oranssi Pazuzu, Grave Pleasures und Op:l Bastards. Die drei treten mit nichts weniger als dem Anspruch an, “einen Sound zu gebären, der noch nie zuvor gehört wurde”.
Aus den unterschiedlichsten Schulen kommend, stürzen sie sich auf ihrem Debüt folgerichtig in ein Feld, in dem keiner von ihnen restlos zuhause ist. Auf den Spuren von Tangerine Dream, kosmischen Feldversuchen von Lilienthal, Terry Riley, Can und Brian Eno folgend, kreieren sie mit stimmlicher Unterstützung durch Hexvessels Mat MacNerney, Pauliina Lindell von Dust Mountain und der Avantgarde-Elektronikerin Ringa Manner von Ruusut ein unruhig schimmerndes Erlebnis, das zwischen Krautelektro und Industrial mäandert.
Der Euphorie, die Haunted Plasma auf der Reise vom düster sakralen Neunminüter “Reverse Engineer” über das von Vocoder heimgesuchte Post-Rock-Kleinod “Spectral Embrace” zum motorisch stürmischen Titelsong entwickelt, kann man sich nur schwer entziehen. Selbst wenn der Anspruch, einen neuen Sound zu erfinden, nicht eingelöst wird – es wurde lediglich stilsicher jede Klangbibliothek zwischen 1972 und 1999 geplündert –, macht “I” in seiner Direktheit großen Spaß.
Das steckt drin: Circle, Gösta Berlings Saga, Ulver