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    Have Mercy
    Numb

    VÖ: 08.12.2023 | Label: Rude
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 370
    6 / 12
    Have Mercy - Numb

    Die mehreren Jahre Pause nutzen Have Mercy, um auszunüchtern, und tauschen Teenage-Angst gegen das Rock-Pathos gereifter Männer. Ihr Händchen für zuckersüße Melodien und eine heimelige Vorstadtatmosphäre hat die Band hingegen verfeinert.

    Die Platte entstand zwar hauptsächlich im Keller von Frontmann Brian Swindle, trotzdem steckt “Numb” voller Anleihen bei großen Stadionbands wie den Foo Fighters, U2 oder auch The Smashing Pumpkins. Im Falle von eingängigen Hymnen wie “Hey” geht dieser Plan voll auf. Bei Songs wie “Alive”, das sich mit einer toxischen Beziehung auseinandersetzt, scheint schon fast etwas zu viel Buttrock durch. Dessen Refrain “It’s hard to say‚ I miss you and come back home/ When I don’t wanna see your face” könnte auch von Bands wie Theory Of A Deadman stammen.

    Swindle schreibt nach wie vor wunderbar nahbare Texte über die Dinge, die ihn aktuell beschäftigen, von der Nüchternheit zur neuen Ehe und dem Aufleben und Sterben von Freundschaften. Erwachsenere Themen scheinen auch erwachsenere Musik zu erfordern: Langsame und reduzierte Songs wie “Friday”, “Sick Of It” und “Hit The Ground” bremsen das Album aber spürbar aus.

    Auch wenn es öfter so wirkt, als bereiteten Have Mercy eine Heartland-Rock-Karriere im Stil von The Gaslight Anthem vor, ist “Numb” eine Platte voller “Memberberries” von alternden Emos für alternde Emos, die doch verdeutlicht: Die Zeit bleibt nicht stehen. Daran ist zwar nichts verkehrt, aber auch nichts aufregend.

    Das steckt drin: Armor For Sleep, Can’t Swim, Hawthorne Heights

    weitere Platten

    Have Mercy (EP)

    VÖ: 26.08.2022

    Split-EP mit Somos

    VÖ: 24.02.2015