In der Hazen Street ist die New Yorker Justizvollzugsanstalt untergebracht, die wiederum Freddy Cricien schon zweimal zwanghaft Obdach bot. Der 28-jährige Madball-Frontmann ist eines von fünf im Hardcore-Genre bekannten Gesichtern der Band Hazen Street. Deswegen hatten sie schon vor der ersten Liveshow ein Label und mit Howard Benson (P.O.D., Papa Roach) einen angesagten Produzenten an der Hand. Die persönliche Vergangenheit der Bandmitglieder soll aber hier keine Rolle spielen, sagt die Zweitstimme Toby Morse (H20, New Found Glory): “Hazen Street könnte eine Welt erreichen, die gar nicht weiß, was Hardcore ist.” Die Zielsetzung hört man dem Debüt an: Melodischer Punkrock überwiegt, poppige Hooks allerorten. Gefühlsmäßig kennt man jeden der elf Songs schon, denn die bestehen aus den gefragtesten Stücken des Punkrock-Wühltisches. Die helle Hymne “Fool The World”, das streckenweise finstere “Crossroads” oder das klassische “Stick Up Kid” sind sehr schematisch angelegt. Catchy zwar, aber schon abgegriffen. Mit “Tomorrow” liefern Hazen Street einen Crossover-Preller im Radioformat à la Crazy Town, eben die parodiert das “Hazen”-Outro wohl ungewollt 1:51 Minuten lang. “Hazen Street” geht schnell ins Ohr und auch schnell wieder raus, die Halbwertszeit dürfte kürzer als eine Badeseesaison sein. Obwohl, für die drei Sonnentage dieses Sommers könnte es reichen.